Die kathetergestützte bipolare Thermoablation (RFITT) der Baker-Zyste ist ein im klinischen Einsatz befindliches Verfahren zur endozystischen minimalinvasiven Thermoablation von Kniegelenskzysten. Es wurde weltweit erstmals 2009 von Saphenion® (Dr. Zierau in Rostock) in den klinischen Alltag eingeführt.
Bei der Behandlung der Baker-Zysten erfolgt in aller Regel zuerst die Behandlung mittels Punktionen. Auch operative Eingriffe, bei denen die Baker-Zyste über einen relativ langen Schnitt in der Kniekehle entfernt wird, erfolgen bei Bedarf. Auf Grund der Größe dieser Operationswunde ist postoperativ mit ausgeprägten Komplikationen zu rechnen.
Um diesen operativen Therapieansatz zu umgehen, wurde die kathetergestütze bipolare Thermoablation (RFITT) entwickelt.
Um die Behandlungsmethode für den Patient so angenehm wie möglich zu gestalten, wird dem Patient zu Beginn ein örtliches Betäubungsmittel injiziert. Nach Einbringen des Führungsdrahts und der Elektroden, fließen, durch die bipolare Anordnung der Elektroden, ein hochfrequenter Wechselstrom durch die als elektrischer Leiter fungierende Zystenwand. Dadurch wird in dieser eine thermische Wirkung und eine Gewebeschrumpfung erzeugt (Mikrowelleneffekt).
Baker-Zysten sind immer ein Resultat schwerer Kniegelenksverletzungen oder Kniegelenksveränderungen. Das Risiko einer Wiederkehr von Zysten bleibt unabhängig von der Therapiemethode sehr hoch, wenn das Kniegelenk selbst nicht therapiert wird. Deshalb empfehlen wir unbedingt eine gezielte Diagnostik und parallele Therapie der Kniegelenksveränderungen vor oder nach der RFITT-Therapie der Baker-Zyste.
Bei den genannten Kathetertherapien handelt es sich im Falle der Bakerzysten-Therapie um ein „off label“ use.
Dieser Eingriff bieten wir seit dem Sommer 2023 als erste und bisher einzige orthopädische Praxis in Deutschland an und entwickeln das Verfahren stetig weiter.
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