News » Vorträge | 21. Juli 2020
Dies ist ein hochkomplexes Thema, welches vielseitig diskutiert wird. Ob wir zu viel oder nicht operieren, wird man nie gänzlich klären können. Zu viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle.
Eines vorweg, im folgenden Text sprechen wir nur über die Operationen am Bewegungsapparat. Sprich orthopädische Operationen an der Wirbelsäule, Schultern, Knie sowie Hüfte ohne Unfallgeschehen.
In Deutschland werden jährlich ca. 510.000 Patienten an der Wirbelsäule operiert, knapp 240.000 bekommen eine neue Hüfte, 200.000 eine Meniskus Operation und ca. 190.500 ein neues Kniegelenk!
Mit den Operationen verhält es sich wie mit allem. Gut, dass es sie gibt, jedoch sind sie wirklich immer alle erforderlich?
Ob operiert wird oder nicht, entscheidet sich durch mehrere Faktoren. Operationen werden grundsätzlich besser bezahlt als die sprechende Medizin.
Falls Termindruck vorhanden, muss u.U. eine schnelle Lösung „herbeigezaubert“ werden oder sollten die konservativen Therapien ausgeschöpft sein, wird auch gerne zur operativen Versorgung geraten.
Aber wann ist denn eine OP medizinisch gerechtfertigt?
Um es einfach auszudrücken: Wenn nichts mehr geht!
Einerseits, wenn Sie neurologische Ausfälle (Missempfindungen) haben, sprich die Beine, Arme etc. nicht mehr bewegen können oder Sie nicht mehr stehen oder gehen können, um weitere strukturelle Schäden zu vermeiden.
Und nicht zuletzt, wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind und es trotzdem nicht besser wird.
Aufgrund der Vielzahl an Leiden, Patienten, Wahrnehmungen und Ärzten sollten Sie grundsätzlich immer auf Ihr Gefühl vertrauen.
Falls Sie sich nicht sicher sind oder sie denken es geht zu schnell, zögern Sie nicht und holen Sie sich eine weitere Meinung ein. Dies degradiert in keinem Falle den Arzt, sondern festigt im optimalen Falle Ihre Entscheidung und gibt Ihnen Sicherheit.
Schlussendlich geht es um Ihre Gesundheit und um nichts anderes.
Ihr ROC Aschheim